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Das Anforderungsprofil ist anspruchsvoll: Umfassende Weiterentwicklung des erfolgreichen Allround-Klassikers iglidur G. Gelungen ist dies vor allem hinsichtlich der Feuchtigkeitsaufnahme, der thermischen Eigenschaften und der durchgehend verbesserten Verschleißfestigkeit. Lediglich bei Stoß-, Schlag- & Kantenbelastungen konnte die Robustheit von iglidur G nicht ganz erreicht werden.
| Technisch beschreibende Eigenschaften | ||
|---|---|---|
| Verschleißfestigkeit bei +23°C | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | Mehr Informationen zur Verschleißfestigkeit |
| Verschleißfestigkeit bei +90 °C | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Verschleißfestigkeit bei +150 °C | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | |
| Flächenpressung | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | 91 MPa |
| Reibwert | - 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | Reibwerte µ, trocken: 0,11 |
| Verschleißfestigkeit unter Wasser | - 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Medienbeständigkeit | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | Mehr Informationen zur Medienbeständigkeit |
| Resistenz gegen Kantenpressung | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | |
| Stoß- und Schlagresistenz | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | |
| Schmutzresistenz | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Schimmelpilzbeständigkeit | - 🟧 🟧 🟧 🟧 🟧 + | nach DIN EN ISO 846 |
Die Umgebungstemperaturen beeinflussen die Eigenschaften von Gleitlagern stark. Die im Lagersystem herrschenden Temperaturen haben auch Einfluss auf den Lagerverschleiß. Mit steigenden Temperaturen nimmt der Verschleiß zu, dabei ist ab einer Temperatur von +120 °C der Einfluss besonders deutlich. Ab 120 °C ist zudem eine zusätzliche Sicherung der Lager in der Aufnahme erforderlich.
| untere Anwendungstemperatur | obere Anwendungstemperatur, langzeitig | obere Anwendungstemperatur, kurzzeitig | zusätzlich axial zu sichern ab |
|---|---|---|---|
| -40°C | +180°C | +220°C | +120°C |
iglidur G1 wurde für niedrige bis mittlere Gleitgeschwindigkeiten entwickelt. Die unter "Maximale Gleitgeschwindigkeit" angegebenen Maximalwerte können nur bei geringen Druckbelastungen erreicht werden. Bei den angegebenen Geschwindigkeiten kann es aufgrund von Reibung zu einem Anstieg bis zur Grenze der dauerhaft zulässigen Temperatur kommen. In der Praxis lassen sich aufgrund von Wechselwirkungen unterschiedlicher Einflüsse diese Grenzwerte nicht immer erreichen.
| m/s | rotierend | oszillierend | linear |
|---|---|---|---|
| dauerhaft | 1,3 | 1,0 | 5,0 |
| kurzzeitig | 2,5 | 1,8 | 6,0 |

Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur® G1-Gleitlager mit 1 mm Wandstärke im Trockenlauf gegen eine Stahlwelle, bei +20 °C, eingebaut in ein Stahlgehäuse.
X-Achse = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y-Achse = Belastung [MPa]
p x v-Wert, max. (trocken)
MPa · m/s
0,60
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur G1-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Bei der langzeitig zulässigen Anwendungstemperatur von +180 °C beträgt die zulässige Flächenpressung etwa 40 MPa. Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur G1 bei radialen Belastungen. Eine plastische Verformung kann bis zu einem Druck von ca. 100 MPa vernachlässigt werden. Sie ist jedoch auch von der Dauer der Einwirkung abhängig.
Der Reibwert μ eines Gleitlagers wird unter anderem durch Gleitgeschwindigkeit und Belastung beeinflusst (Abb. 04 und 05).
Reibwerte für iglidur G1 gegen Stahl (Ra = 1 µm, 50 HRC):
| iglidur® G1 | Trocken | Fett | Öl | Wasser |
|---|---|---|---|---|
| Reibwerte µ | 0,13 - 0,32 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |

Abb. 06: Verschleiß, rotierend mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, p = 1 MPa, v = 0,3 m/s
X = Wellenwerkstoff
Y = Verschleiß [μm/km]
Reibung und Verschleiß sind auch in hohem Maße vom Gegenlaufpartner abhängig. Zu glatte Wellen erhöhen sowohl den Reibwert als auch den Verschleiß der Lager. Für iglidur G1 eignet sich am besten eine geschliffene Oberfläche mit einer Mittenrauigkeit Ra = 0.8 μm. Abb. 06 zeigt einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit Gleitlagern aus iglidur G1 durchgeführt worden sind. Erkennbar ist, dass iglidur G1 mit allen Wellenwerkstoffen gute bis sehr gute Verschleißresultate erzielt. Dabei fallen die Edelstahltypen am ehesten geringfügig ab. Wie bei vielen iglidur Werkstoffen fällt die Verschleißrate im Schwenk besser aus, als bei der Rotation.
iglidur G1-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit F10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärke hiervon ab (siehe Lieferprogramm).
Wichtige Toleranzen nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen:
| Durchmesser d1 [mm] | Gehäuse H7 [mm] | Gleitlager F10 [mm] | Welle h9 [mm] |
|---|---|---|---|
| bis 3 | +0,000 +0,010 | +0,006 +0,046 | -0,025 +0,000 |
| > 3 bis 6 | +0,000 +0,012 | +0,010 +0,058 | -0,030 +0,000 |
| > 6 bis 10 | +0,000 +0,015 | +0,013 +0,071 | -0,036 +0,000 |
| > 10 bis 18 | +0,000 +0,018 | +0,016 +0,086 | -0,043 +0,000 |
| > 18 bis 30 | +0,000 +0,021 | +0,020 +0,104 | -0,052 +0,000 |
| > 30 bis 50 | +0,000 +0,025 | +0,025 +0,125 | -0,062 +0,000 |
| > 50 bis 80 | +0,000 +0,030 | +0,030 +0,150 | -0,074 +0,000 |
| > 80 bis 120 | +0,000 +0,035 | +0,036 +0,176 | -0,087 +0,000 |
| > 120 bis 180 | +0,000 +0,040 | +0,043 +0,203 | +0,000 +0,100 |
Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C], + beständig 0 bedingt beständig - nicht beständig
| Medium | Beständigkeit |
|---|---|
| Alkohole | + bis 0 |
| Kohlenwasserstoffe | + |
| verdünnte Säuren | 0 bis - |
| starke Säuren | - |
| verdünnte Basen | + |
| starke Basen | 0 |
| Fette, Öle, nicht additiviert | + |
| Kraftstoffe | + |


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