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Aufgrund von Wärmestabilität und geringer Wasseraufnahme gehören die iglidur P-Gleitlager zu den dimensionsstabilsten Allroundlagern bei wechselnden Umgebungsbedingungen. iglidur P-Gleitlager sind für Schwenk- und Rotationsbewegungen bei mittleren Belastungen empfohlen.
| Technisch beschreibende Eigenschaften | ||
|---|---|---|
| Verschleißfestigkeit bei +23°C | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | Mehr Informationen zur Verschleißfestigkeit |
| Verschleißfestigkeit bei +90°C | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | |
| Verschleißfestigkeit bei +150°C | - 🟧 ⬜️ ⬜️ ⬜️ ⬜️ + | |
| Gleiteigenschaften | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | Reibwert, dynamisch, gegen Stahl: 0,06-0,21 µ |
| Verschleißfestigkeit unter Wasser | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | |
| Medienbeständigkeit | - 🟧 🟧 🟧 ⬜️ ⬜️ + | Mehr Informationen zur Medienbeständigkeit |
| Resistenz gegen Kantenpressung | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Stoß- und Schlagresistenz | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + | |
| Schmutzresistenz | - 🟧 🟧 🟧 🟧 ⬜️ + |
Auch mit seiner höchsten langzeitigen Anwendungstemperatur von +130 °C kommt iglidur P nicht ganz an die Werte von iglidur G heran. Die im Lagersystem herrschenden Temperaturen haben auch Einfluss auf den Lagerverschleiß. Steigende Temperaturen bedeuten höheren Verschleiß.
| untere Anwendungstemperatur | obere Anwendungstemperatur, langzeitig | obere Anwendungstemperatur, kurzzeitig | zusätzlich axial zu sichern ab |
|---|---|---|---|
| -40°C | +130°C | +200°C | +90°C |
Gleitlager aus iglidur P sind wartungsfreie Gleitlager, die für niedrige bis mittlere Gleitgeschwindigkeiten entwickelt wurden. Die in der Tabelle angegebenen Maximalwerte können nur bei sehr geringer Flächenpressung erreicht werden. Die angegebene Maximalgeschwindigkeit ist die, bei der es durch Reibung zu einem Anstieg bis an die dauerhaft zulässige Temperatur kommen kann.
Gleitgeschwindigkeiten verschiedener iglidur Materialien
| maximale Gleitgeschwindigkeiten [m/s] | rotierend | oszillierend | linear |
|---|---|---|---|
| dauerhaft | 1,0 | 0,7 | 3,0 |
| kurzzeitig | 2,0 | 1,4 | 4,0 |

Abb. 01: Zulässige pv-Werte für iglidur P-Gleitlager mit 1 mm Wandstärke im Trockenlauf gegen eine Stahlwelle, bei +20 °C, eingebaut in ein Stahlgehäuse
X = Gleitgeschwindigkeit [m/s]
Y = Belastung [MPa]
Mit iglidur P-Gleitlagern stehen dem Anwender kostengünstige, wartungsfreie Gleitlager zur Verfügung. Gegenüber iglidur G sind Gleitlager aus iglidur P besser geeignet bei rotierenden Bewegungen und hohen Lasten.
pv-Wert, max. (trocken): 0,39 [MPa · m/s]
Die maximal empfohlene Flächenpressung stellt einen mechanischen Werkstoffkennwert dar. Rückschlüsse auf die Tribologie können daraus nicht gezogen werden. Mit steigenden Temperaturen nimmt die Druckfestigkeit von iglidur P-Gleitlagern ab. Abb. 02 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Abb. 03 zeigt die elastische Verformung von iglidur P bei radialen Belastungen. Unter der maximal empfohlenen Flächenpressung von 50 MPa beträgt die Verformung weniger als 4 %.
Der Reibwert sinkt ebenso wie die Verschleißfestigkeit mit zunehmender Belastung (Abb. 04 und 05). iglidur P-Gleitlager erreichen ein ausgeprägtes Reibwertminimum bei Wellen mit einer Rauigkeit von 0,1 bis 0,2 μm. Sowohl glattere als auch rauere Wellen lassen die Reibung deutlich ansteigen.
Reibwerte für iglidur P gegen Stahl (Ra = 1 µm, 50 HRC):
| iglidur P | trocken | Fett | Öl | Wasser |
|---|---|---|---|---|
| Reibwert µ | 0,06 - 0,21 | 0,09 | 0,04 | 0,04 |
Abb. 06 zeigt einen Auszug der Ergebnisse von Tests mit unterschiedlichen Wellenwerkstoffen, die mit iglidur P-Gleitlagern durchgeführt worden sind. Bei rotierenden Bewegungen ist der Verschleiß von iglidur P mit Cf53- und St37-Wellen sehr niedrig. Dagegen werden die Lager bereits im unteren Belastungsbereich vor allem von hartverchromten Wellen stärker verschlissen als von anderen Wellenwerkstoffen. Bei einer Belastung von 2 MPa ist beispielsweise Cf53 dem Werkstoff V2A sechsfach überlegen. Bei Schwenkbewegungen ist hingegen die „weiche“ St37-Welle deutlich ungünstiger als die gehärteten Wellenmaterialien oder auch als V2A-Wellen.
iglidur P-Gleitlager sind Standardlager für Wellen mit h-Toleranz (empfohlen mindestens h9). Die Lager sind ausgelegt für das Einpressen in eine H7-tolerierte Aufnahme. Nach dem Einbau in eine Aufnahme mit Nennmaß stellt sich der Innendurchmesser der Lager mit E10-Toleranz selbständig ein. Bei bestimmten Abmessungen weicht die Toleranz in Abhängigkeit von der Wandstärkehier hier von ab (siehe Lieferprogramm).
Wichtige Toleranzen nach ISO 3547-1 nach dem Einpressen:
| Durchmesser d1 [mm] | Gehäuse H7 [mm] | iglidur P Gleitlager E10 [mm] | Welle h9 [mm] |
|---|---|---|---|
| bis 3 | +0,000 +0,010 | +0,014 +0,054 | –0,025 +0,000 |
| > 3 bis 6 | +0,000 +0,012 | +0,020 +0,068 | –0,030 +0,000 |
| > 6 bis 10 | +0,000 +0,015 | +0,025 +0,083 | –0,036 +0,000 |
| > 10 bis 18 | +0,000 +0,018 | +0,032 +0,102 | –0,043 +0,000 |
| > 18 bis 30 | +0,000 +0,021 | +0,040 +0,124 | –0,052 +0,000 |
| > 30 bis 50 | +0,000 +0,025 | +0,050 +0,150 | –0,062 +0,000 |
| > 50 bis 80 | +0,000 +0,030 | +0,060 +0,180 | –0,074 +0,000 |
| > 80 bis 120 | +0,000 +0,035 | +0,072 +0,212 | –0,087 +0,000 |
| > 120 bis 180 | +0,000 +0,040 | +0,085 +0,245 | –0,100 +0,000 |
iglidur P-Gleitlager haben eine gute Beständigkeit gegen Chemikalien. Sie sind gegen die meisten Schmierstoffe beständig. Von den meisten schwachen organischen und anorganischen Säuren wird iglidur P nicht angegriffen.
Alle Angaben bei Raumtemperatur [+20 °C], + beständig 0 bedingt beständig - nicht beständig
| Medium | Beständigkeit |
|---|---|
| Alkohole | + |
| Fette, Öle, nicht additiviert | + |
| Kohlenwasserstoffe | - |
| Kraftstoffe | + |
| starke Basen | - |
| starke Säuren | - |
| verdünnte Basen | - |
| verdünnte Säuren | 0 |


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