Platzsparende Energiekettenlösung für automatisierte Beladesysteme von SEMA

Was wurde benötigt: Eine kompakte und dynamische Mechanik des Teleskoparms der Automatisierungslösung MH HEIDI

Anforderungen: Hohe Verfahrgeschwindigkeit, geringer Biegeradius, hohe Lebensdauer und kompakte Bauweise

Branche: Werkzeugmaschinen

Erfolg für den Kunden: Zeitersparnis bei der Konfektionierung, zuverlässig laufende Maschine im Automatikmodus durch das einbaufertig konfektionierte Energieführungssystem mit Systemgarantie

Die SEMA Maschinenbau GmbH ist ein internationaler Anbieter von Werkzeugmaschinen und Automatisierungslösungen, insbesondere für die Automobilzulieferindustrie.

Ein besonders wichtiges Projekt war die Entwicklung der Automatisierungslösung "MH HEIDI" ( = Höchste Effizienz + Intelligentes Disponieren). Der Vorteil der Lösung: Häufig werden für die automatisierte Beladung von Bearbeitungszentren und Rundtaktmaschinen Speichersysteme mit Knickarm-Robotern und viel Platzbedarf verwendet. MH HEIDI hingegen verwendet eine besonders leistungsfähige Teleskoparm-Lösung für die Bestückung von Maschinen mit Paletten, Spannmitteln und einzelnen Werkstücken. Der Teleskoparm kann der nach zwei Seiten bis zu 1.700 mm auskragen und so zwei Werkzeugmaschinen gleichzeitig versorgen. Daneben kann er bis zu 400 Kilogramm schwere Materialien heben.

Eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Konstruktion kommt dabei der Energieführung zu. Denn die Mechanik sollte besonders kompakt gestaltet sein, hohe Verfahrgeschwindigkeiten ermöglichen und gleichzeitig möglichst leichtgewichtig sein.

Die baulichen Vorgaben erforderten die Entwicklung einer Sonderlösung, die speziell auf die Automatisierungslösung des Kunden angepasst war.

Aufgrund der Anforderungen in Sachen Gewicht, Verfahrgeschwindigkeit und Kompaktheit fiel die Wahl schnell auf eine Energiekette der Baureihe E4.38L. Deren geringes Gewicht macht die geforderte hohe Dynamik möglich. Der Innenraum der Kette ist für eine leichte Befüllung schnell und einfach zugänglich, da die Öffnungsstege beidseitig aufschwenkbar sind.

Da das System besonders kompakt sein sollte, entschied man sich allerdings für eine Sonderlösung, bestehend aus zwei Energieketten, die um 180 Grad gedreht aneinander montiert wurden. Der Vorteil: Beweglichkeit in beide Richtungen bei gleichzeitig hoher Stabilität. Die beiden Energieketten wurden dadurch S-förmig, ohne untere Führung sowie mit sehr engen Biegeradien eingesetzt. Die Energiekettenführung muss nach jedem Beladezyklus selbständig in die Grundposition zurückkehren, um bei den Folgebewegungen nicht zu kollidieren. Dazu wird das Linksystem der scharfen S-Kurve über eine eigene Präzisionsführung mit einem vorgespannten Seilsystem geführt.

Da die bisherigen Antriebsleitungen die engen Biegeradien der Energieketten nicht hätten mitgehen können, entschied sich SEMA auch bei der Leitungstechnik für igus Komponenten. So kommen inzwischen chainflex Leitungen zum Einsatz, die samt der Energiekette fertig konfektioniert als "readychain" Komplettsystem angeliefert wurden. Die Lösung spart dem Hersteller dadurch bis zu zwei Tage Verkabelungsarbeit.