Modulare Steckstelle für die VISION‑FLEX

Was wurde benötigt: Eine Module Connect Schnittstelle
Anforderungen: Sekundenschnelles, fehlerfreies Stecken bei wenig Bauraum
Branche: Maschinenbau, CNC-Bearbeitungszentren/Portalmaschinen
Erfolg für den Kunden: Die x‑Kette bleibt bis zur Endmontage am Maschinenbett, das Portal wird per Kran umgesetzt und dann in Sekunden über Module Connect elektrisch verbunden.

Die Reichenbacher Hamuel GmbH entwickelt und fertigt seit über 70 Jahren hochindividuelle CNC‑Bearbeitungszentren. Besonders gefragt ist die VISION‑FLEX zur spanenden 6‑Seiten‑Bearbeitung von Aluminium- und Kunststoffprofilen. Das Maschinenkonzept besteht aus einem Maschinenbett und einem großen Portal, die in der Endmontage sowohl mechanisch als auch elektrisch zusammengeführt werden. Die Leitungsführung erfolgt über drei Energieketten für x‑, y‑ und z‑Achse. In der Praxis lag jedoch die Herausforderung in der Montage: Während y‑ und z‑Achse im Portal über geschlossene und fertig konfektionierte Energieketten präzise geführt werden, musste die 5,2 m lange R4.56‑Energiekette der x‑Achse bereits in der Portal‑Vormontage „mitlaufen“, obwohl sie dort bis zur Endmontage keine Funktion hatte. Die Folge: Die x‑Kette lag „wie ein Klotz am Bein“ am Portal, störte den Fertigungstakt, erschwerte das Umsetzen per Kran und verlängerte die Montagezeit deutlich. Gesucht wurde daher eine Alternative, bei der die x‑Kette in der Vormontage gar nicht auftaucht, sondern erst in der Endmontage verbunden wird. Klassische Steckverbindungen mit vielen einzelnen konfektionierten Steckern kamen zwar in anderen Maschinen zum Einsatz, sind jedoch aufwändig und bergen die Gefahr, dass Stecker falsch gesteckt werden. Die Vorgaben lauteten: einbauraumoptimierte, schnelle, eindeutig kodierte Verbindung bei hoher Kontaktdichte und industrieller Robustheit.

Abhilfe schafft eine zentrale Steckstelle mit Module Connect als modularem Steckverbinder für fertig konfektionierte Energiekettensysteme. Die Schnittstelle wird aus mehreren Gehäusen im Baukastenprinzip zu einem individuellen, zusammenhängenden Modul konfiguriert. Jedes Gehäuse lässt sich mit bis zu vier Isolierkörpern bestücken, die Kontakte für unterschiedliche Medien aufnehmen. So können Motor‑, Servo‑ und Geberleitungen ebenso wie Lichtwellenleiter, Netzwerktechnik und Pneumatik in einem kompakten, flachen Gehäuse mit hoher Kontaktdichte zusammengeführt werden. Die Module sind einzeln abgeschirmt und damit EMV‑geschützt – ideal für den begrenzten Bauraum in der VISION‑FLEX. In der Anwendung bleiben die geschlossenen readychains der y‑ und z‑Achse im Portal vormontiert; die darin geführten readycable Leitungen werden über Module Connect zentral geführt. Die 5,2 m lange R4.56‑Energiekette der x‑Achse ist fest am Maschinenbett montiert und wird erst in der Endmontage an die Schnittstelle gesteckt. Der Clou: Module Connect ist durch den modularen Aufbau selbstkodierend, eine zusätzliche Kodierung entfällt. Das „sekundenschnelle Stecken“ reduziert die Montagezeit signifikant – der zuvor mehrstündige Handling‑Aufwand rund um die x‑Kette entfällt nahezu vollständig. Gleichzeitig wird der Fertigungsprozess entlastet, da die x‑Kette logistisch erst später benötigt wird. Für den Service entsteht eine definierte Trennstelle, über die sich im Fall eines Leitungsdefekts Komponenten schnell tauschen lassen. Das Zusammenspiel aus Module Connect, readychain auf y/z und der R4.56‑Energiekette auf x hat sich im realen Betrieb bewährt: Die Verbindung von Maschinenbett und Portal gelingt schnell, fehlerfrei und platzsparend – und der „Klotz am Bein“ ist endgültig Geschichte.