Die Pilzindustrie hat traditionell mit einem Mangel an Pilzsammlern zu kämpfen, die aber für die Ernte benötigt werden.
Aus diesem Grund entwickelte die Firma Axis Technology and Development Ltd eine Ernte-Anlage für Pilze, die mehrere Prozessschritte der Ernte übernehmen kann.
Sobald der Pilzsammler die Pilze aus dem Wachstumsbeet ausgewählt hat, legt er sie auf sogenannte Pilzhaltefinger auf einem Ernteförderer. Der Förderer transportiert die Pilze zu einer Verarbeitungseinheit, die den Pilzstiel auf die gewünschte Länge kürzt. Je nach Größe wird der Pilz danach in einen von sechs Kartons gegeben. Sobald ein vordefiniertes Gewicht des Kartons erreicht ist, wird es ausgeworfen und danach zum Einwickeln und Palettieren in den Versand übergeben.
Dieser Prozess läuft im Durchschnitt 3 – 4 mal schneller ab als bei der konventionellen Ernte von Pilzen. Oder um es in kg auszudrücken: Während konventionelle Erntemethoden etwa 21 kg Pilze pro Stunde ernten können, schafft es die Anlage auf durchschnittlich 60 – 75 kg.
Wie bei jeder Automatisierung lagen die Herausforderungen bei der Konstruktion der Anlage auch in diesem Falle in der Wahl der Komponenten. Denn jede Bewegung und jeder Mechanismus muss einwandfrei funktionieren, um ein zeitaufwändiges und teures manuelles Eingreifen durch Ingenieure zu vermeiden. Das alles musste bei schwierigen Umgebungsbedingungen gewährleistet sein: Typische Umgebungen in Pilzzuchträumen sind Betriebstemperaturen von 18 – 20 Grad, aber der Raum und die Ausrüstung werden zweimal monatlich durch 80 °C heißen Dampf sterilisiert. Aufgrund der hygienisch sensiblen Umgebung waren außerdem Produkte im Hygienic Design gefragt, die die Keimbelastung minimieren und Reinigungsarbeiten erleichtern sollten.