Wird in Deutschland ein Stall neu gebaut, handelt es sich fast immer um einen Laufstall. Sein Kennzeichen ist, dass sich die Tiere darin frei bewegen können und nicht mehr angebunden sind. Bestandteil dieser Stallanlagen sind oftmals Kuhputzmaschinen, die aus Gründen des Tierschutzes und des Komforts für die Tiere installiert und in einigen Ländern mit entsprechenden Zuschüssen gefördert werden. 50 bis 60 Tiere kommen auf je eine Viehkratzbürste. Kühe haben das Bedürfnis, sich zu scheuern und zu kratzen. Dadurch reinigen sie sich selbst und befreien sich von Parasiten, Flechten und Milben. Das Bürsten stimuliert und regt den Blutkreislauf an. Berechnungen haben ergeben, dass die Kratzbürste täglich mindestens sieben Stunden im Einsatz ist. Bei dieser vollautomatischen Kuhputzmaschine ‚CowCleaner DUO’ handelt es sich um ein Doppelbürstensystem. Die vertikale Bürste ist quasi das Pendant zum Baumstamm und wird besonders intensiv genutzt. Der Vorteil der Doppelbürste ist, dass sich die Kuh nicht nur seitlich und am Rücken, sondern selbst den Hals scheuern und kratzen kann. „Kühe können auch wütend werden. Funktioniert das System nicht auf Anhieb, werden sie rabiat und attackieren die Maschine“, gibt Lechner zu bedenken. Es kommt also vor allem auf eine robuste Gesamtauslegung der Viehkratzbürste an.
Das Aktivieren der Bürsten ist einfach. Sie sind auf einer Art Schlittensystem angebracht. Wird es um wenige Zentimeter angehoben, beginnt der Bürstvorgang für 60 Sekunden. Beim Putzvorgang wird die gesamte Bürste von den Tieren permanent auf- und abbewegt. Dazu kommt die Kraft der Kühe, die auf das System permanent einwirken. Diese exakt zu berechnen, gestaltet sich in der Realität sehr schwierig. Die Branche setzt grundsätzlich auf Erfahrung und Erprobung. Ammoniakdampf im Stall, Kuhhaare sowie Heu- und Strohstaub wirken sich darüber hinaus auf alle Komponenten aus. Ist das Bürstensystem im Außenbereich montiert, kommen noch Witterungseinflüsse hinzu. „Nach einer Woche im Einsatz erkennt man die Maschine jedenfalls nicht wieder“, bestätigt der Produktentwickler.