In Anbetracht der Tatsache, dass in größeren Anlagen hunderte oder tausende dieser Leitungen und Verbindungen zum Einsatz kommen, müssen an jede einzelne Ader und jeden einzelnen Stecker extrem hohe Anforderungen an Lebensdauer und Ausfallsicherheit gestellt werden. Diese Forderung ist schon deshalb nicht ganz einfach einzulösen, weil die Leitungen je nach Einsatzfall hohen mechanischen, klimatische, chemische Beanspruchungen ausgesetzt sind. Das gilt vor allem für jene Anwendungen, bei denen die Leitungen an beweglichen Anlagenkomponenten wie Linear- und Handlingachsen oder Roboterarmen mitfahren.
Was für die Leitungen gilt, trifft ebenso auf die Steckverbindungen zu. Auch stetige Vibrationen oder mehrere tausend Arbeitsspiele pro Schicht mit entsprechend vielen Biege- und Bewegungsvorgängen der Leitungen dürfen nicht dazu führen, dass sich die einzelnen Adern aus der Klemme lösen. Diese Anforderung lässt sich leicht formulieren und niederschreiben. Ihre Einhaltung in der Praxis erfordert aber größte Umsicht bei der Auswahl der Verbindungstechnik und große Sorgfalt bei der Verbindung von Leitung und Stecker.
Für derartige Verbindungen gibt es eine Norm: EN 60352 „Lötfreie elektrische Verbindungen“ trifft in Teil 3 konkrete Regelungen zum Produktbereich „Lötfreie zugängliche Schneidklemmverbindungen“ und nennt hier „Allgemeine Anforderungen, Prüfverfahren und Anwendungshinweise “. Diese Norm nimmt Bezug auf Leitungen, deren Adern aus einem Draht bestehen bzw. aus sieben Drähten aufgebaut sind. In der Industrie verwendet man aber häufig Kabel mit 19 Drähten, die man benötigt, um die bei beweglichen Leitungen erforderliche Dynamik zu gewährleisten. D.h. die Ethernet- und Profibus-Leitungsadern mit 19 Drähten, die über Schneidklemmen mit ihren Steckern verbunden sind, entsprechen nicht den Buchstaben der Norm. Auch die Steckerzulassung ist unter diesen Voraussetzungen nicht gegeben.